Unkrautregulierung im Mais im Wasserschutzgebiet
8. November 2022Felderrundfahrt „Grundwasserschutz – Mechanische Unkrautregulierung mindert Herbizideinsatz“ am 04. Juli 2019
8. November 2022Rund 50 Teilnehmer informierten sich über Maßnahmen zum Gewässer- und Grundwasserschutz
Marlene Gruber vom Wasserzweckverband Rottenburger Gruppe und Hermann Kelnberger, Wasserberater am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landshut luden gemeinsam mit dem Maschinenring Landshut-Rottenburg und dem LKP am Dienstag, den 05. November zu einer Rundfahrt über die Zwischenfrucht-Schauversuche im Projektgebiet Hohenthann ein.
Im voll besetzten Bus begrüßte Marlene Gruber alle Teilnehmer der Fahrt und brachte ihre Freude über die rege Teilnahme zum Ausdruck. Anschließend dankte Sie allen Beteiligten für die unkomplizierte Unterstützung und den unermüdlichen Einsatz bei der Anlage des Schauversuches.
Vom Busbahnhof in Rottenburg ging es zuerst nach Münster, zu den Flächen von Anton Lorenzer, wo 17 abwechslungsreiche Mischungen besichtigt wurden. Vertreter aller teilnehmenden Firmen und Wasserberater Hermann Kelnberger stellten die einzelnen Mischungen vor und erläuterten die Zielsetzungen und Ideen hinter der Versuchsanstellung. All diesen Mischungen ist gemein, dass sie ohne zusätzliche Düngung angesät wurden. Das Für und Wider dieser Art der Bestellung und auch die unterschiedlichen Ergebnisse waren Mittelpunkt zahlreicher Diskussionen unter den Teilnehmern der Rundfahrt. Die Arbeit in und mit der Natur stellt die Landwirte jedes Jahr aufs Neue vor die Frage, was denn die richtige Zwischenfrucht sein wird. Aus diesem Blickwinkel ist eine Zwischenfrucht-Demonstrationsfläche sehr interessant, denn hier können die Betriebsleiter vergleichen, wie sich ihre gewählte Lösung im Vergleich zu anderen Mischungen schlägt.
Alle Teilnehmer waren sich einig: „Im Sinne einer gewässerschonenden Landwirtschaft und des Trinkwasserschutzes für unsere Heimat ist dies die Zukunft der Bewirtschaftung im Projektgebiet und auch darüber hinaus.“
Weiter ging es nach Pattendorf, wo auf den Flächen von Andreas Loibl sowohl eine neu entwickelte Messerwalze der Firma Horsch, aber auch eine „normale“ Ackerwalze der Firma Güttler besichtigt wurde. Bereits einige Tage vor dem Termin waren Teile des Zwischenfruchtbestandes mit der Messerwalze bearbeitet worden, so dass auch das Arbeitsergebnis der Maschine beurteilt werden konnte. Gleichzeitig wurden auch die Grenzen einer derartigen Bearbeitung aufgezeigt, denn am Tag der Felderrundfahrt war der Boden zu nass für eine Bearbeitung ohne unnötige Schäden zu verursachen. Daher wurde im Sinne des Bodenschutzes auf eine Live-Demonstration verzichtet.
Hier entbrannte eine lebhafte Diskussion über Sinn und Zweck einer Bearbeitung eines wüchsigen Zwischenfruchtbestandes im Herbst. Die Auswirkungen auf die Menge der Mulchmasse und den damit verbundenen Erosionsschutz im Frühjahr können die Landwirte über den Winter, bis hinein ins Frühjahr, aufmerksam verfolgen.
Einen krönenden Abschluss fand die Rundfahrt auf dem Betrieb von Bernhard Huber in Ebenhausen. Hier stellten in der beheizten Garage Franziska Fischer und Ruth Müller vom Landesamt für Umwelt in Hof ihre Tätigkeiten in der aktuellen, zweiten Projektphase vor.
Diese umfasst die Ammoniakmessung in der Luft, im Niederschlagswasser und der Nitratkonzentration im Sickerwasser. Aber auch eine Messung der Grundwasserneubildung und damit die Verlagerung der Nitratkonzentration im Boden wird hier vorgenommen. Dadurch ist eine Abschätzung möglich, wann erste Maßnahmen frühestens zu messbaren Ergebnissen führen können. Gleichzeitig stellten beide ihr „Werkzeug“ vor, das sog. Saugkerzen und SIAs, also „selbst integrierende Akkumulatoren“ umfasst. Hierzu wurde die Arbeitsweise der genannten Gerätschaften erklärt und erste Ergebnisse aufgezeigt.
So wissen die Teilnehmer an der Rundfahrt nun Bescheid, wenn sie Schläuche aus dem Boden ragen sehen, oder wenn ein weißer Bus neben einem der Felder steht. Zudem können interessierte Landwirte die beiden Mitarbeiterinnen des LfU auch ganz spontan auf einer der Versuchsflächen auf ein kurzes Gespräch besuchen.
So wurde nicht nur der fachlichen Austausch angeregt, zusätzlich sind alle Projektbeteiligten in ungezwungener Atmosphäre zu einem Gespräch und zu einer konstruktiven und regen Diskussion zusammengekommen. Erst nach Einbruch der Dunkelheit ging es an den Rückweg nach Rottenburg, wo die Teilnehmer ihre Fahrzeuge abgestellt hatten.
Text: Hermann Kelnberger, AELF Landshut
Der Wasserzweckverband Rottenburger Gruppe bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden des Feldtags für die hervorragende Zusammenarbeit und den großen Einsatz!