Wasserversorgung für die Bürger muss Vorrang haben
24. April 2023Einweihung Wasserspender Grundschule Pürkwang
13. Juni 2023„Die Sonne schenkt uns den Strom. Wir schicken die fossilen Energieträger in die Abstellkammer“, sagte Hans Weinzierl, Vorsitzender des Zweckverbandes zur Wasserversorgung Rottenburger Gruppe, bei der Vorstellung der Photovoltaik-Anlage in Burghart bei Pfeffenhausen.
PV-Anlage für Wasserwerk
In Burghart hat man sich getroffen, weil sich dort ein wichtiges Wasserwerk des Zweckverbands befindet. Die Anlage braucht für einen reibungslosen Betrieb viel Energie in Form von Strom, weshalb in Burghart nun eine Photovoltaik-Anlage entsteht.
Am Standort Burghart betreibt der Zweckverband bereits zwei PV-Dachanlagen, eine davon auf dem Dach des Wasserwerks und eine auf einem Nebengebäude, beide zusammen mit einer installierten Leistung von 114-Kilowatt-Peak. Der erzeugte Strom wird zur Eigenversorgung des Wasserwerkes verwendet. Natürlich reiche das bei Weitem nicht aus, um den Bedarf entscheidend decken zu können, sagt Weinzierl. Um das zu erreichen, wird die Erzeugung von Strom mit Hilfe einer Freiflächenanlage mit einer installierten Leistung im Umfang von 429 Kilowatt-Peak erweitert.
Die Anlage, die auf einem Grundstück des Wasserzweckverbandes, angrenzend an das Wasserwerk, entsteht, wird in wenigen Monaten in Betrieb gehen. Damit werde es möglich, die Eigenversorgung mit Strom deutlich zu erhöhen und in gleichem Maße den Zukauf zu reduzieren, freute sich Weinzierl.
Derzeit wird geprüft, in welchem Umfang und mit Hilfe von Speicherkapazitäten, die Eigenversorgung noch weiter gesteigert werden kann. Zusammen mit den Dachanlagen wird künftig vor Ort eine Strommenge erzeugt, die für rund 180 Haushalte reichen würde. Da der gesamte Strom nicht komplett in Burghart verbraucht wird, werden derzeit Möglichkeiten geprüft, den Überschussstrom auch für die Nutzung im Wasserwerk Pattendorf verfügbar zu machen.
Mit dem Weg, den der Zweckverband geht, sind erhebliche Investitionen verbunden, die sich laut dem Vorsitzenden aber rechnen würden. Es gebe schließlich keinen günstigeren Strom.
Zudem werde mit der Nutzung vormals landwirtschaftlicher Flächen in einem Wasserschutzgebiet ein Höchstmaß an Grundwasserschutz, Bodenschutz, Artenschutz und Klimaschutz erreicht, so Weinzierl.
Nicht vom Markt abhängig
Mit der Investition sei man außerdem nicht mehr vom öffentlichen Strommarkt abhängig, wo nur ganz wenige den Preis bestimmen. Außerdem werde die Abhängigkeit von globalen Versorgungsrisiken vermieden und die CO2- Emissionen reduziert.
Der Zweckverband will mehr als 60 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen. Man sei auf einem guten Weg, sagte Weinzierl. Noch würden allerdings Stromspeicher fehlen, um das Geschenk der Sonne auch dann nutzen zu können, wenn sie nicht scheint.